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Abendvortrag. Reformation im Blick

Im Zuge der Reformation, im frühen 16. Jahrhundert, liessen Theologen Heiligenbilder, Christusdarstellungen und Kruzifixe aus den Kirchen entfernen – teils mit Gewalt. Bilder seien Götzen, verleiteten zum Anbeten von Heiligen und lenkten vom Wort der Bibel ab. Mit der Reformation war die Bilderfrage aber nicht einfach erledigt, auch in reformierten Gebieten nicht.

Die reformatorischen Hardliner waren sich in dieser Sache einig: Bilder müssen aus Kirchen verbannt werden, Gläubige sollen ausschliesslich auf das biblische Wort vertrauen. Es gab aber auch gemässigtere Stimmen innerhalb der Reformatoren, das zwinglianische Zürich beispielsweise setzte sich gar für den Erhalt von Bildern ein. Zudem wurden Bilder in dieser Zeit nicht nur zerstört, es entstanden auch neue. Waffen- und Militariaexpertin Dr. Erika Hebeisen vertieft am Abendvortrag vom Donnerstag, 5. Oktober 2017, um 18 Uhr im Schloss Frauenfeld die umstrittene Bilderfrage während der Reformation und gewährt Einblick in die neu aufkeimende Tradition der Malerei.

Ein Widerspruch?

Er hatte sie alle porträtiert: Hans Asper, der bedeutendste Porträtmaler der Zürcher Reformatoren. Auch das Porträt des Thurgauer Reformators Bibliander, das sich im Fundus des Historischen Museums Thurgau befindet, stammt von ihm. Die Porträts waren aber nicht die einzigen Bilder, die in der Reformationszeit entstanden. Im Kontext der lutherischen Reformation kamen didaktische Bilder auf, zudem wurde die von einem Anhängerkreis um Zwingli in die Volkssprache übersetzte Zürcher Bibel reich illustriert, unter anderem mit Holzschnitten von Holbein. Wie sind diese neuen Traditionen einzuordnen? Widersprechen sie nicht diametral den Vorschriften hinsichtlich Bildern, welche die Reformatoren selbst erlassen haben?
Dr. Erika Hebeisen nimmt die während der Reformation geschaffenen Bilder unter die Lupe und liefert historisch fundierte Antworten auf die widersprüchlich scheinende Bilderfrage. Zudem erhellt sie die Überlieferungsgeschichte eines ganz speziellen Objekts aus der Zeit: Zwinglis Schwert. Eine wertvolle Reliquie oder nur Fake News, wie wir es heute nennen würden? Die Auflösung erfolgt am Abendvortrag im Historischen Museum Thurgau. Der Eintritt frei, eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Das Stadtbild von Hans Leu wurde während der Reformation malträtiert und danach wieder übermalt. Bildnachweis: Schweizerisches Nationalmuseum
Das Stadtbild von Hans Leu wurde während der Reformation malträtiert und danach wieder übermalt. Bildnachweis: Schweizerisches Nationalmuseum

Veranstaltungsort

Historisches Museum Thurgau
Schloss Frauenfeld 
8500  Frauenfeld
Lageplan

Weitere Informationen

Tel. 058 345 73 80
historisches.museumNULL@tg.ch
http://www.historisches-museum.tg.ch

Organisation

Historisches Museum